2012

Pavillon Place
Cosandey EPFL

Lausanne
Schweiz

Pavillon Place Cosandey EPFL

Die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) will für ihren wachsenden Campus ein klar erkennbares Zugangstor schaffen und gleichzeitig die verschiedenen Fragmente des Campus in Verbindung bringen. Dafür wurde ein Programm mit drei verschiedenen Pavillons mit öffentlich-kulturellen Funktionen auf der zentralen Place Cosandey vorgeschlagen.

Der Campus der EPFL ist von den Umständen seiner Genese geprägt. Die städtebauliche und architektonische Gestalt bediente sich damals der formalen und technologischen Sprache des Metabolismus. Das dabei entwickelte sogennante "Mecano-System" verschaffte der EPFL zwar die gewünschte Identität einer Technischen Hochschule aber die wichtigsten Forderungen der Metabolisten, die Gesellschaft, Kontext und Umwelt betrafen, wurden nicht gebührend berücksichtigt.

Die Analyse der Situation hat uns zum Schluss kommen lassen, dass sich die Place Cosanday auch mit einer geschickten "Möblierung" durch drei Pavillons nicht räumlich definieren lässt. Es bedarf vielmehr einer Struktur die vorerst die verschiedenen städtebaulichen Ebenen klar erkennbar werden lässt und dann erfolgreich zwischen diesen vermittelt.

Das vorgeschlagene Projekt ist gleichzeitig Infrastruktur und Superstruktur und entwickelt so die Dialektik welche zur Klärung der Topographie und Morphologie führt. Als Infrastruktur verbindet das Projekt die erhöhte Ebene der Esplanade mit dem gewachsenen Terrain des Place Cosanday. Als Superstruktur schafft das Projekt den Raum der zur spezifischen Ausbildung der drei Pavillons benötigt wird.

Auf der Ebene der Place Cosanday befinden sich unter dem Südflügel das Montreux Jazz Lab und unter dem Nordflügel der Pavillon Culturel et Artistique. Diese beiden Pavillons schaffen einen zentralen Raum der von der erweiterten Esplanade überdeckt ist und so zum südlichen Zugangstor des Campus wird. Hier durchstösst der "Welkom"-Pavillon am Kulminationspunkt die Esplanade und schafft ein kegelförmiges Zentrum.

Das Projekt versucht die vielfältigen Bedeutungen des Wortes Pavillon zu reflektieren. Pavillon bezeichnet ja sowohl leichte, offene, temporär genutzte Strukturen als auch Ausstellungsgebäude in einem Ausstellungsgelände. Unser Projekt kann als Ganzes, als Gelände, oder eben in seinen Teilen, als Ansammlung von Pavillons, verstanden werden. Kongenial verbindet es das Learning Center, das als eine zeitgenössische, organisch geformte Variante des Metabolismus bezeichnet werden muss, mit der ursprünglichen Architektur des Campus, dem "Mecano – System", und schafft das gewünschte südliche Tor zum Campus.